Vereinsgeschichte

…. Und so begann es …

Die Erntearbeiten des Jahres 1956 waren abgeschlossen. Des an den Sonntagen schon üblichen Fortfahrens wohl müde geworden, fanden sich an den Nachmittagen immer mehr junge Menschen zusammen und übten sich im Fußballsport. Es war ein wahlloses und planloses Spielen ohne Ziel und Zweck. Dem sollte bald abgeholfen werden und die Idee, ein Wettspiel innerhalb des „Berges“ auszutragen fand einhellige Zustimmung.

Schelldorf : Biberg

Es war Ende September 1956. Elf junge Menschen von Schelldorf treten an gegen eine Auswahl von Biberg – Dunsdorf und Krut. Zum Teil ohne Fußballstiefel, sogar mit langen Hosen und aufgestülpten Hemdärmeln betrat man den Steinbergboden. Dass sich begeisterte Mitspieler tags zuvor bereitfanden, wenigstens Stangentore in die Erde zu schlagen, war erfreulich. So begann denn das erste „zusammengestellte Freundschaftsspiel“. Wer gewonnen und verloren hat, ist unwichtig gemessen an der Tatsache, dass dieses Spiel den Sportgeist aller zum Erwachen brachte. Es zeigte sich, dass hier Leute im Felde standen, mit denen man etwas anfangen könnte. Die anwesenden Zuschauer bekräftigten diesen Standpunkt. Noch dachte man nicht an die Gründung eines Sportvereins.

Biberg – Schelldorf

Nachdem sich beide Parteien dieses ersten Versuchsspiels freundschaftlich trennten, war Grund gegeben, das Revanchespiel auszutragen. Die ersten Fußballstiefel wurden in da Feld getragen. Wieder trennte man sich in Freundschaft, ohne auch nur die geringsten Rohheiten und Stänkereien zu sehen und zu hären. Ich führe das deshalb an, weil dieser Umstand nach meinem Dafürhalten wesentlich mit beigetragen hat, das Kommende gemeinsam zu verwirklichen. Hätte es hier Unstimmigkeiten bereits gegeben, so hätte man vielleicht einen Versuch zu Gründung eines Sportvereins erst gar nicht gewagt. Dank diesem Umstand!

Ein Versuch kostet nichts!

Wie wäre es, wenn wir eine Sportgemeinschaft gründeten? Diese Frage und dieser Wunsch bahnten sich nun immer lauter den Weg. Wie dieser beschritten werden sollte und wohin er führen werde, war zunächst nicht ausschlaggebend. Nach dem Motto: „Ein Versuch lohnt sich“! ging man nun ans Werk. In jedem Orte fanden sich einige bereit, die die notwendigen Propaganda vornahmen. 

Man ging ans Werk und vollzog …

Man schrieb den 20. Oktober 1956: Freie Aussprache über die Gründung eines Sportvereins in der Gastwirtschaft Aberer in Biberg. Wird jemand kommen? Ein Versuch lohnte sich, denn 24 Jugendliche und Erwachsene aus Schelldorf, Biberg, Dunsdorf und Krut fanden sich hierzu ein. Eine gewisse Spannung lag in jedem, wer und was sich herbei tut.

Die Vereinsgründung

Bernhard Pfäffl, Schelldorf, der maßgeblichen Anteil an dem Zustandekommen dieses Treffens hatte, ergriff das Wort. Er gab der Möglichkeit Ausdruck, einen Sportverein zu gründen der jedoch nur dann existenzfähig sei, wenn jeder sich zur Unterstützung bereitfände. Damit war der Anstoß zu einer eingehenden Aussprache gelegt. Lehrer Singer beleuchtete die Situation des zu gründenden Vereins unter den gegebenen Verhältnissen. Er wies auf die Möglichkeiten hin, mit denen ein jeder vielleicht rechnen müsse. Seine Sorge galt vor allem dem Umstand, dass der Verein von Mitgliedern aus 4 Gemeinden besteht. Nur uneingeschränkte und selbstlose Gemeinschaft können sein Gedeihen ermöglichen. Lokalpatriotismus müssten unbedingt vermieden werden. Die rege Debatte fand schließlich ihren Abschluss in der einmütigen Zustimmung aller Anwesenden, einen Sportverein ins Leben zu rufen.

Der erste Vereinsausschuss

Um die erforderlichen Vorbereitungsarbeiten treffen zu können, entschloß man sich, eine vorläufige Vorstandschaft zu wählen. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

1. Vorstand……….Xaver Forster, Biberg

2. Vorstand……….Klement Schermer, Dunsdorf

Vereinskassier……..Josef Schels, Biberg

Schriftführer……….Rudolf Singer, Schelldorf

Spielleiter………….Bernh. Pfäffl, Schelldorf

Spielwart…………..Raphael Lederer, Biberg

Platzwart…………..Hans Schels, Biberg

Der Vereinsausschuss setzte sich ferner zusammen aus:

Krieglmeier Martin, Dunsdorf

Fürsich Konrad, Schelldorf

Wagner Bernhard, Dunsdorf

Kerschenlohr Frz., Krut

Zum Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft Aberer in Biberg bestimmt. Damit war die erste Zusammenkunft erfolgreich beendet und es galt nun, ernstlich an die Arbeit zu gehen.

Die Taufe – ein Problem

Warum SC Steinberg? Der Verein muss einen Namen tragen. Die Vorschläge waren sehr rar und verständlicherweise vorsichtig. Bibergs Sportler hätten gerne den Namen „SC Biberg“ gehört, die Dunsdorfer Anhänger, deren nicht gering an Zahl, dachten im stillen an den „SC Schelldorf“ gespielt. Wie gesagt, das waren nur stille Gedanken. Man versuchte die drei oder 4 Orte miteinander zu koppeln. Des gelang jedoch schlecht, weil die Anfangsbuchstaben des Berges sich einfach nicht vertragen. Wie würde z. b. klingen „SC Bischedukru“ oder „SC Schebikrudu“. Also das war nichts. Da besann man sich auf einen neutralen Namen, der nicht lange auf sich warten ließ und berechtigterweise die Zustimmung aller Anwesenden fand:

1. Der Steinberg ist der Austragungsort aller unserer Spiele, er ist unser Sportplatz
2. Der Steinberg ist von den Spielern und Zuschauern aller vier Ortschaften gleich weit zu erreichen.
3. Der Steinberg ist ein schön gelegenes Erdenfleckchen, waldbegrenzt, leicht vom Wind umweht, Sonnen bestrahlt.

Der „SC Steinberg“ war einstimmig beschlossen.

Der SC erhält einen Spielplatz

Ein Verein braucht Geld. Erst recht, wenn er aufgebaut werden soll. Man war sich klar, dass, wenn jeder das Seine dazu tut, dieses Problem schneller als vorgesehen gelost werden kann. An dieser Stelle gehört allen Aktiven das erste Lob ausgesprochen, denn sie haben alle die Gründung ernst genommen und waren bereicht, ihren Verein auf die ersten Füße zu stellen.

Dank dem Gemeinderat Biberg

Der Steinberg ist Eigentum der Gemeinde Biberg. Dieser ist seit Jahren als Schafweide verpachtet. Es galt, vom Gemeinderat Biberg die Benützung der Platzes zu erwirken. Ein Schreiben vom 23.10.1956 sollte den Gemeinderat von Biberg das erforderliche Verständnis beleuchten. Es hatte seinen Zweck erfüllt und der Platz wurde dem Verein bedingungs- und kostenlos zur Verfügung gestellt. Dem Gemeinderat und dem Bürgermeister Bauer in Biberg sei an dieser Stelle für dieses Entgegenkommen gedankt.

Dank dem Gemeinderat Schelldorf

Die Gemeinde Schelldorf sollte nun doch auch ein Scherflein beitragen. Der Platz sollte ordentliche Tore und eine entsprechenden Umrandung erhalten. Dazu brauchte man Holz. Holz kostet sehr viel Geld. Die Gemeine Schelldorf besitzt Gemeindewald und der sollte uns dazu verhelfen. Eine Bittschrift vom 23.10.1956 an den Gemeinderat Schelldorf hatte nun diese beiden Umstände zum Inhalt. Was wird herauskommen? Werden die Gemeindeväter für Fußball etwas übrig haben? Ja, sie hatten etwas übrig: Die Gemeine Schelldorf spendet Holz für 2 Tore und 40 Stangen für die Einfriedung des Platzes. Der Verein war zufrieden, hat sich bedankt für dieses großherzige Entgegenkommen.

Das 1. Spiel des SC

Eitensheim wurde der erste Gegner gegen den nun bestehenden SC Steinberg. Ein nicht gerade kalter Dezembersonntag brachte uns nach Eitensheim. Wenn auch noch mit geliehenen Dressen, so war jeder Spieler von ehrlichem Kampfgeist beseelt. Dass wir verlieren werden, war jedem mehr oder weniger klar, denn Eitensheim gehört seit Jahren der C-Klasse Donau-Ilm an. Woran jedoch keiner gedacht hatte, war folgende: Unser Bus fuhr in Eitensheim ein, und Eitensheim wusste überhaupt nicht von einem vereinbarten Fußballspiel gegen den SC. Das war eine Niederlage. Was wird werden? Müssen wir unverrichteter Dinge wieder heimfahren? Wo ist der Vorstand? Was spricht er? Wer hat das Spiel vereinbart? Sich des Umstandes doch bewusst, alarmierte der Eitensheimer Vorstand alle seine Männer – und es wurde gespielt. Dass wir 2 : 9 verloren haben, das nur nebenbei, wichtig war, dass der SC Steinberg geschlossen das erste Mal zu einem Freundschaftsspiel antreten konnte. Die Freunschaftsspielserie sollte nun pausenlos weitergehen.

Weihnachten 1956   kündigte sich an. An diesem Fest sollten sich auch die Mitglieder einmal zusammenfinden. Man denkt an eine Weihnachtsfeier. Das ist kein Grund, um traurig zu sein. Die Weihnachtsfeier findet also statt. Des Programmaufbaus nahm sich das Mitglied Singer an, da weder Bühne noch Ausstattungsgegenstände vorhanden sind. Sein Vorschlag wurde gutgeheißen und sollte verwirklicht werden. Alle Mitglieder, vor allem die Aktiven von Biberg stellten sich zur Verfügung, um der Weihnachtsfeier einen würdigen Rahmen zu verleihen.

Die 1. Veranstaltung

Der Saal war weihnachtlich geschmückt worden und man konnte sich an diesem Abend schon wohl fühlen. Die Feier selbst wurde unter das Motto gestellt: „Mit wenig Geldausgabe das bestmögliche zu bieten!“ Der Schreiber dieser Zeilen wird die einmütige Zustimmung aller Mitglieder und der an der Feier Anwesenden finden, wenn er sagt, dass dies dem Verein hundertprozentig gelungen ist. Und was an diesem Abend alle hocherfreut hat: Der Verein bekam von der Baufirma Zellner durch den Chef persönlich an diesem Abend als Geschenk überreicht den 1. Fussball

Herrn Zellner sei an dieser Stelle im Namen des Vereins herzlich gedankt. Der Dank wurde ihm unmittelbar an diesem Abend ausgesprochen.

Es geht aufwärts

In einer bedeutenden Ausschusssitzung vom 30.12.1956 wurden wichtige Beschlüsse gefasst. Als erfolgreichster gilt wohl der, dass der Verein b 1. Januar 1957 dem Bayerischen Sportverband beitritt. Die Vorarbeiten hierfür wurden von Spielleiter Pfäffl vorsorglich getroffen. Damit war auch der Weg frei, für die Aktiver die erforderlichen Spielerpässe zu beantragen. Bereits im Besitze einer Spielergarnitur wurde der Ankauf einer 2. Dress beschlossen. Der Gründungsball soll im Rahmen des Faschings am 13.1.1957 im Zusammenhang mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Arnsberg starten. Der Verein war wieder einen großen Schritt weiter nach vorne.